Der verlorene Haufen

Paul kam mit der Bahn aus dem Gefängnis in Lübeck. Ich reiste mit einer Bahnfahrkarte erster Klasse aus Bonn an. Am Fehmarnsund stiegen wir gemeinsam in unseren Mercedes 500 K, Baujahr 1934, der mit Anne Kathrin auf der fehmaraner Seite wartete ...So berührt sich das Leben Pauls, unehelicher Sohn der russischen Zwangsarbeiterin Aniela Switaba, mit dem Leben eines Fehmarner Bundestagsabgeordneten. Dieser Zeitpunkt markiert den Beginn einer seltsamen Verbindung der durch den Krieg unterschiedlich geprägten Männer. Hier der Bauernjunge Paul, mit dem Makel seiner Herkunft behaftet, der versucht, sich einen Platz in der Gesellschaft zu erkämpfen. Auf der anderen Seite der kriegsverletzte, arrivierte Abgeordnete der sich zunehmend für Pauls Geschichte interessiert.Diese beiden so unterschiedlichen Typen eint der Versuch, Vergangenheit und Gegenwart zu verknüpfen. Und so schließen sie einen merkwürdigen Vertrag. Der Abgeordnete verpflichtet sich, das Leben Pauls lückenlos zu dokumentieren. Bericht über Paul ist ein ungewöhnliches Stück Nachkriegsgeschichte im Mikrokosmos der Ostseeinsel Fehmarn.