Der Zug ist abgefahren...

Wissenschaftlicher Aufsatz aus dem Jahr 2007 im Fachbereich Geschichte - Didaktik, Friedrich-Schiller-Universitt Jena, Sprache: Deutsch, Abstract: Dass man im Unterricht schon immer mit Langeweile zu kmpfen hatte, beschrieb bereits August Herrmann Niemeyer in seinen Grundstzen der Erziehung und des Unterrichts." Darin heit es: Langweilig zu sein - hat man sehr wahr gesagt - ist die rgste Snde des Unterrichts." Jeder, der schon selbst unterrichtet hat, wei, dass die Freude am Lernen von vielen Faktoren abhngt u.a. von der Person des Lehrers, dem Stundenthema, der Konzeption des Unterrichts.
Die Vorstellung eines Grundschlers von Geschichte ist fantasiegeladen und emotional. Genau diese soll nach Vorgaben des Thringer Lehrplanes ab Klasse 5 aufgegriffen werden. Doch warum kann es trotz dieser Forderung dazu kommen, dass bereits nach zwei Jahren Unterrichtserfahrung Schler Langeweile im Fach Geschichte verspren? Gengt der Geschichtsunterricht, den die Schler in ihren Anfangsjahren erleben, der Forderung interessant" zu sein nicht? Natrlich gibt es auch Schler, die Geschichte in der 6. Klasse wie folgt bewerten: Geschichte ist sehr interessant und macht Spa."
In einer Interviewstudie befragte ich die Schler nach einem konkreten Ereignis, das sie als initialzndend fr ihr Interesse an der Geschichte benennen wrden. Als konkrete Schlsselerlebnisse benannten sie u.a. eine Urlaubsreise nach gypten, den Besuch von Ritterfestspielen auf der Leuchtenburg, Gesprche mit dem Opa ber seine Kindheit, den Kinobesuch oder die Lektre zu einem Historiendrama, Situationen die sie auerhalb der Schule erlebten.
Aus diesem Problemsaufriss stellen sich Fragen an die Unterrichtspraxis. Bietet der Geschichtsunterricht nicht gengend Raum zur Interessenentwicklung? Welche schulischen Einflussfaktoren frdern oder hemmen die Interessenentwicklung? Welche Vorstellung haben Schler von der Vergangenheit und welche Mglichkeit bietet ihnen der Unterricht, diese mi