Der Zweck an sich selbst

Obwohl die Grundlegung zur Metaphysik der Sitten zu den am hufigsten interpretierten philosophischen Werken berhaupt zhlt, sind ihre zentralen Theoreme nach wie vor dunkel geblieben. Neben der Deduktion des kategorischen Imperativs gilt dies besonders fr das Theoriestck zum Zweck an sich selbst. Die Arbeit geht der Frage nach dem Gehalt, der systematischen Funktion sowie den weit verzweigten Bezgen dieses Theoriestcks nach und tut dies oft in Form einer mikroskopischen Analyse. Gerade dieser mikroskopische Blick fhrt zu dem berraschenden Befund, dass einige zum Teil seit Jahrzehnten vertretene Interpretationsthesen und Lehrmeinungen einer grundstzlichen Revision bedrfen. Dies gilt sowohl fr die Form als auch den Gehalt des Zwecks an sich selbst aber auch fr das Verhltnis zur Deduktion des kategorischen Imperativs. Die Untersuchung zum Zusammenhang mit der Deduktion fhrt auch zu in der Forschung vielleicht bisweilen gesehenen, aber bisher nicht hinreichend explizit gemachten Einsichten in die Deduktion selbst. So vertritt Kant dort die transzendentalen Freiheit des Willens berhaupt, was prima facie in direktem Widerspruch zur These der Analytizitt von Freiheit und Sittlichkeit steht.