Deutsche Stadtbaukunst in der Vergangenheit

Man wird in der deutschen Kunstgeschichte vor und nach Albert Erich Brinckmann (1881-1958) vergebens nach einer Persnlichkeit Ausschau halten, die mit vergleichbarer ber zeugungskraft und mit vergleichbarem Erfolg
Architektur und Stdtebau als einschlgige Themen dieser Disziplin propa giert hat und die darber hinaus mit Entschiedenheit den Zu sammenhang von Geschichte und erlebter Wirklichkeit als notwendige Voraussetzung einer
entsprechenden Ttigkeit immer wieder postulierte. Aus heutiger Sicht klingt dies wie das Eingestndnis eines Mangels. Schon die Generation nach Brinckmann hatte nicht nur den politisch bedingten kulturellen Einbruch Deutsch
lands, sondern auch jene teils vorausgegangene Zsur zu ver dauen, die die ,Moderne' selbst betrieb, um sich im gewnsch ten Mae Gehr zu verschaffen. Giedions Abwendung von der ,klassischen' Kunstgeschichte - auch er war,
wie Brinck mann, ein Wlfflin-Schler - ist insofern symptomatisch. Sei ne Vermittlungsversuche hielten das Interesse des Architekten an der Architekturgeschichte unter vernderten Prmissen le bendig, doch manchem
angestammten deutschen Kollegen der Kunstgeschichte galten sie als unstatthaft oder blieben fremd.