Die Akte/n

Was in der Welt gelten oder als Tatbestand verbrgt sein soll, muss aktenkundig sein, denn die Behrden der verwalteten Welt entscheiden ber unsere Wirklichkeit, Identitt und Handlungsmacht im Medium der Akten. Diese stiften also zuletzt Zusammenhnge zwischen Amt und Welt, zunchst aber zwischen unterschiedlichsten Schriftstcken egal, ob in Gestalt von Kstchen und Kisten, von Bndeln, Kladden oder Ordnern, zunehmend in Form von verschalteten Datenstzen und elektronischen Verweissystemen. Akten lassen sich deshalb als Medien verstehen, die unterschiedliche Formen der Inskription miteinander verbinden. Acta sind Arbeitsmittel, Handlungen und zugleich Medien der (Auto-)Protokollierung eines administrativen Vorgangs, in welcher Doppelfunktion sie die Rechenschaftspflicht der Verwaltungen ebenso zu erfllen helfen, wie sie eine historiographische Dokumentation ihres Tuns ermglichen. Als Aufschreibesystem mit spezifischem Prozesscharakter, das unablssige Rekursion mit weitreichenden Handlungsketten verbindet, waren Akten seit ihrem Aufkommen in der Frhneuzeit eine medientechnische Innovation und sind es noch heute, im Zeitalter ihrer Digitalisierung. Dabei sind diese keineswegs nur Sache der Verwaltung: Die Geschichten der Akte/n in diesem (Open Access-)Band der AdminiStudies handeln auch von einer Mediengeschichte der Migration der Aktenmigkeit in pdagogische oder medizinische, politische, militrische oder wirtschaftliche Organisationen sowie technische Bereiche und knstlerisch-literarische Domnen.