Die Angst vor dem Scheintod

Bachelorarbeit aus dem Jahr 2014 im Fachbereich Kulturwissenschaften - Sonstiges, Note: 1,1, Humboldt-Universitt zu Berlin (Kulturwissenschaft), Sprache: Deutsch, Abstract: Das Lebendigbegrabenwerden aufgrund von Scheintod war bereits den alten Griechen bekannt und hielt sich als Motiv in der Literatur ber die Jahrhunderte, nie aber erhitzte es die Gemter so wie um 1800, vor allem in Deutschland. Schlagartig katapultiert sich ein Randphnomen in das Zentrum ffentlichen Interesses und lsst eine Hysterie entstehen, die mit einem Konvolut an Verffentlichungen von Monographien einherging. Die Wissenschaften beschftigen sich immer wieder mit der Suche nach der Ursache fr das pltzliche Entstehen, ebenso wie das schnelle wieder Abebben der Panik. Diese Arbeit hat sich das Ziel gesetzt, ausgewhlte Anstze der Sekundrliteratur zu beleuchten und zu diskutieren anhand von medizinischen Schriften aus der Jahrhundertwende des 18. zum 19. Jahrhunderts, vor allem von Frank und Hufeland. Essentiell werden dabei die Auswirkungen der Aufklrung auf die Gesellschaft sein und die Wechselwirkung von neuem (medizinischen) Wissen und Todesverstndnis. Um Grundlagen fr die Diskussion ber Aufklrung und Scheintod zu schaffen, wird kurz zusammengetragen, wie sich die Beziehung vom Menschen zum Tode grundstzlich, vor allem vom Mittelalter bis hin um 1800, entwickelt und die allgemeine Geisteshaltung sowie die medizinhistorische Entwicklung. Die restlichen Zweidrittel der Arbeit befassen sich schlielich mit den grundlegenden Vernderungen, wie unter anderem der Wandlung der Seelenvorstellung, der Entwicklung des Rettungswesens und der neuen gesetzlichen Regelungen im Bestattungswesen, die die Grundlagen als auch die Folgen der Scheintoddebatte bilden. Dabei wird eine eigene wissenschaftsbergreifende Deutung gefunden, die aufzeigt, dass sowohl die anthropologische Transformation und Kontingenzerfahrung, aber vor allem die vorher schon existierende, der Menschheit immanenten elem