Die Autonomie des Unionsrechts in der EuGH-Rechtsprechung

Der durch den Europischen Gerichtshof geschpfte Topos der "Autonomie des Unionsrechts" ist der wohl schillerndste Begriff im europischen Verfassungsrecht, in dem die Grundkonflikte zwischen den interagierenden Rechtsordnungen von EU, Mitgliedstaaten und Vlkerrecht verhandelt werden und mit dem der EuGH diese Interaktionsbeziehungen steuert. Damit liegt die "Autonomie des Unionsrechts in der EuGH-Rechtsprechung" im Herzen des europischen Mehrebenensystems und ist wie wohl kein anderes Konzept mit der Institution des Europischen Gerichtshofes selbst verknpft. Wie unter einem Brennglas zeigt sich in der Autonomie-Rechtsprechung das Selbstverstndnis der unionalen Rechtsordnung. Auf der Grundlage einer induktiven und umfassenden Analyse der einschlgigen EuGH-Rechtsprechung seit den 1960er Jahren untersucht Charlotte Langenfeld Gehalt, Entwicklung, Verwendungsweise und Funktionen der Autonomie des Unionsrechts aus der Perspektive ihres Schpfers und Hters, des Europischen Gerichtshofes.