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Der Titel der Schriftenreihe, die dieser Band einleitet, und das Thema, dem die in diesem Bande vorgelegten Beitrge sich verpflichtet wissen, stehen in einem sehr engen Zusammenhang, gleichsam in einem Ab hngigkeitsverhltnis. "Kritik" meint - bei allen Bedeutungsvarianten des Wortes - immer auch, da der Mensch sich gegenber der sozialen Ordnung, in der er lebt, sozialautonom urteilend verhlt; da er die so zialen und normativen Autoritten: die religisen Mchte, den Staat, die Gesellschaft mit ihren mannigfaltigen Geboten und vielfltigen Tabus, die allesamt in ihrer traditionalen Gestalt immer auch die Tendenz auf weisen, als Gegenrnchte, als Grenzen sozialautonomer Intellektualitt aufzutreten, in Frage stellt, also zu ihrer Destruktion beitrgt. Die Formel "autoritre Gesellschaft" meint demgegenber in erster Linie die zahlreichen sozialen Instanzen, die den Menschen daran hindern, sein Fragen berhaupt in Gang zu setzen, die ihn zwingen, das Fragen vorzeitig abzubrechen oder es in bestimmte, zuge. 1assene Bahnen zu lenken. "Kritik" und "autoritre Gesellschaft" stehen so in einem Spannungsverhltnis. Kritik braucht eine zumindest teilweise geschlos sene, beharrende, in sich selbstzufriedene und darum Vernderungen gegenber feindlich eingestellte Gesellschaft, weil sie nur von dieser Basis aus, in diesem "Klima" ihre Existenzberechtigung nachweisen kann. Kritik ist ein Element einer in sich widerspruchsvollen Gesellschaft, die diesen ihren Zustand nicht wahrhaben will.
- Format: Pocket/Paperback
- ISBN: 9783531111216
- Språk: Engelska
- Antal sidor: 216
- Utgivningsdatum: 1972-01-01
- Förlag: Springer VS