Die Bestimmung des Wassergehaltes mit Hilfe der Karl-Fischer-Methode in Harnstoff-Formaldehyd-Kunstharzen sowie in unbehandelten und in mit diesen Kunstharzen behandelten Geweben

Fr die analytische Bestimmung von Wasser in Stoffen aller Art kennt man ver schiedene Methoden, die sowohl von der zu untersuchenden Stoffart als auch von der Genauigkeit der Wasserbestimmung selbst abhngen. Auf
diese Eigenarten deutet die ungewhnlich groe Zahl der Analysenmethoden hin, und oftmals sind noch zustzliche Sondervorschriften zu bercksichtigen. Als Verfahren zur Be stimmung des Wassergehaltes, die ber einen greren
Bereich Gltigkeit be sitzen, sollen genannt sein: a) Trocknung der Substanzen und Bestimmung des Gewichtsverlustes b) Entfernung des Wassers durch azeotrope Destillation c) Chemische Umsetzung des Wassers mit einer
Reagenzlsung bekannter Wirk samkeit Neben diesen chemischen und physikalisch-chemischen Methoden gibt es noch eine Reihe physikalischer Verfahrel1, wie z. B. die Wasserbestimmung ber die Dielektrizittskonstante, die
Leitfhigkeit, die Lngennderung (z. B. Haare, Kunststoffden) etc. Diese letztgenannten Verfahren besitzen oftmals nur einen beschrnkten Anwendungsbereich und sollen hier nicht weiter diskutiert werden. Zu a) Trocknung der
Substanzen und Bestimmung des Gewichtsverlustes berlicherweise verwendet man fr feste Substanzen - gelegentlich auch fr Flssigkeiten - die Trocknung. Die Geschwindigkeit und die Vollstndigkeit des Wasserentzuges ist
abhngig von der Differenz zwischen dem Wasserdampfdruck in der zu untersuchenden Substanz und demjenigen in der umgebenden Atmo sphre. So kann durch Temperatursteigerung der Wasserdampfdruck der Unter suchungssubstanz
erhht werden, der der umgebenden Atmosphre durch An legen eines Unterdruckes oder durch Verwendung von Trocknungsmitteln er niedrigt werden.