Die 'Bildung' der Vorstellung

Examensarbeit aus dem Jahr 2010 im Fachbereich Kunst - Kunstpdagogik, Note: 1,0, , Veranstaltung: Theaterpdagogik, Sprache: Deutsch, Abstract: Imagination - die so genannte Kraft der Bilder, Vorstellungskraft, Phantasie
oder Einbildungskraft.
Was verbirgt sich hinter den Begrifflichkeiten? Handelt es sich dabei um ein
menschliches Grundvermgen oder eine zu trainierende Fertigkeit? Ist sie
abhngig von unseren Erinnerungen oder dem affektiven Gedchtnis und wie
ist bzw. wird sie verankert?
Bereits Plato spricht von der phantasia" und die Begrifflichkeit wird fortan auf
verschiedenste Weise immer wieder neu in der Philosophie diskutiert. Als sich
aus dem Feld der Philosophie die Psychologie herausbildet, entsteht auch
dort bald groes Interesse an der menschlichen Fhigkeit zur Imagination,
zum Beispiel durch die Erforschung des Traumerlebens der Menschen oder
ihrem Einzug als wesentliches Element in Entspannungs- bis hin zu
eigenstndigen Therapieverfahren.
Stanislawski, als erster Knstler, der sich der Ausbildung von Schauspielern
systematisch widmet, bezeichnet die Imagination als die entscheidende Kraft,
die den Schauspieler und seine Kunst nhrt.
Im zeitgenssischen Tanz stellt sie oftmals den Subtext zur krperlichen
Bewegung dar.
Verena Kast spricht von der Imagination als der Schnittstelle zwischen Innen
und Auen, zwischen Psyche und Welt", der entscheidenden Kraft wie wir
Menschen die Welt wahrnehmen und verndern (Kast, S.2).
Auch in der Theaterpdagogik nutzen wir unter anderem die imaginatorischen
Fhigkeiten des Menschen, unserer Teilnehmer. Wir sprechen von
dramatischem Vorstellungsvermgen" -der bewussten Wahrnehmung innerer Bilder-, welche im theaterpdagogischen Prozess hin zum
dramatischen Gestaltungsvermgen" -der Formgebung von inneren Bildern-
fhren.[...]