Die Cholera-Epidemie in Hamburg 1892

"Bei den Cholerapandemien, die Deutschland bedroht haben, ist es schon einige Male vorgekommen, dass einzelne Orte fern den Landesgrenzen und Choleraherden ergriffen wurden, ohne dass Deutschland im brigen eine Neigung zur Entwicklung von Cholera zeigte. So wurde 1865 Altenburg von Odessa aus infiziert; doch kam es nur zu einer unbedeutenden Epidemie im Pleissetal in Altenburg und Werdau. In der Nhe des bevlkerten Mainz und bei ganz unbehindertem Verkehr mit demselben hatten 1886 die Drfer Finthen und Gonsenheim eine Epidemie, deren Einschleppung nicht sicher ermittelt werden konnte, whrend die nchsten Choleraherde in Ungarn und Italien waren. Trotz vollstndig freien Verkehrs erfolgte keine Ausbreitung der Seuche und niemand wird den damals viel zu spt getroffenen und hchst unvollkommenen Desinfektions- und Sperrmaregeln irgend welchen Wert fr die Lokalisation der Seuche beimessen knnen.
Im August 1892 hatte Hamburg das Unglck, unerwartet von einer schweren Choleraepidemie heimgesucht zu werden zu einer Zeit, als die nchsten Seuchenherde in Russland und Frankreich, also so weit entfernt waren, dass tatschlich keine einzige deutsche Stadt gleicher Entfernung von den Herden schon auf einen ernsten Ausbruch der Cholera ganz vorbereitet war."

Dieses Buch ber die Cholera-Epidemie in Hamburg 1892 stellt Beobachtungen und Versuche ber Ursachen, Bekmpfung und Behandlung der asiatischen Cholera dar und ist ein unvernderter Nachdruck der Originalausgabe von 1893.