Die Deutschlandpolitik Stalins 1945-1953

Studienarbeit aus dem Jahr 2007 im Fachbereich Geschichte Europa - Deutschland - Nachkriegszeit, Kalter Krieg, Note: Sehr Gut, Universitt Bern, Sprache: Deutsch, Abstract: Die Teilung des deutschen Volkes gilt als eine der grssten Tragdien des 20. Jahrhunderts. Die diplomatischen Noten vom 10. Mrz und vom 9. April 1952, in denen Stalin dem Westen ein vereinigtes aber blockfreies Deutschland vorschlug, wren mglicherweise eine einzigartige Chance gewesen, diese Teilung zu verhindern. Die Frage wird seit den 50er-Jahren vehement debattiert. Selbst nach der ffnung der ostdeutschen und der sowjetischen Archive nach 1989 konnte die Debatte noch nicht endgltig entschieden werden. Zwar gehen die meisten Historiker heute davon aus, dass die Noten nur ein Propagandamanver waren. Doch auch die Anhnger der These, dass die Noten ernstgemeint waren, glauben die Beweise fr ihre Ansichten gefunden zu haben.
Diese Proseminararbeit soll die Kontroverse ber die sowjetische Deutschlandpolitik nach dem II. Weltkrieg, insbesondere ber die Stalin-Noten aufzeichnen. Dabei mchte ich zwei Forschungsfragen beantworten. Einerseits ob die Stalin-Noten ein ernstzunehmendes Angebot waren und falls dies nicht zutrifft, ob die Sowjetunion mglicherweise zu einem frheren Zeitpunkt bereitgewesen wre, die deutsche Einheit zuzulassen.
Schwerpunktmssig werde ich mich mit der aktuellsten Debatte nach Beendigung des Kalten Krieges befassen, insbesondere mit den Thesen von Wilfried Loth, Gerhard Wettig und Hermann Graml, sowie mit meiner eigenen These, die eine Synthese zwischen Loth und Wettig darstellt. Zeitlich werde ich mich auf die Jahre 1945-1953 beschrnken, die Zeit vom Kriegsende bis zu Stalins Tod. Auf die Bemhungen Berias, die Verhandlungen fortzufhren, werde ich nicht eingehen.
Wilfried Loth ist zurzeit der vehementeste Verteidiger der Ernsthaftigkeit der Stalin-Noten. Er ist berzeugt, dass Stalin ein auch nach westlichen Massstben demokratisches Deutschland wollte. Her