Die Frau des Hiob - Eine exegetische Arbeit zu Hiob 2,9 und seiner Rezeption von der Antike bis in die Moderne

Studienarbeit aus dem Jahr 2007 im Fachbereich Theologie - Biblische Theologie, Note: 1,3, Humboldt-Universitt zu Berlin (Theologische Fakultt), 49 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: Dieser fiktive Dialog, wie man ihn hnlich wohl heutzutage in den allabendlichen TV-Quiz-Sendungen hren knnte, soll verdeutlichen, weshalb es wohl durchaus legitim ist, eine ganze Seminararbeit allein zur Frau des Hiob zu verfassen. Die
Frau des kanonischen Hiobtextes besitzt keinen Namen, ganz im Gegenzug zu den Freunden Hiobs oder den Tchtern am Schluss des Buches. Doch dabei ist ihre Rolle nicht zu unterschtzen. Die antike Rezeption des Hiobbuches hat dies durchaus bemerkt und der unbekannten Frau einiges mehr zugeschrieben als nur einen Namen - zumeist jedoch, um sie in eine negative Rolle zu drngen, die
meiner Meinung nach exegetisch durchaus anfechtbar ist.
Im hebrischen Text erfhrt sie zwar eine dreifache Erwhnung (Hiob 2,9f.; 19,17; 31,10), doch gesteht man ihr nur den einen kurzen Satz zu. In der Tradition wurde die Frau schlielich als diejenige angesehen, die stellvertretend fr den Satan Hiob in Versuchung bringen soll, Gott abzuschwren. Bezeichnend wurde fr sie der Begriff der adiutrix diaboli", wie ihn Augustinus in einer seiner Predigten gebrauchte. Worauf aber das LXX-Sondergut aufmerksam macht - nicht nur allein Hiob verliert alles. Seine Habseligkeiten und seine Kinder sind schlielich auch die
seiner Frau gewesen! Seine Frau ist es schlielich auch, die ihn vor dem Hungertode bewahrt, whrend er auf seinem Scherbenhaufen vor den Toren der Stadt sitzt, versorgt einzig und allein sie ihn.