Die Frau, die endlich erkannt werden wollte

Wenn dieses Buch sich dem Leser als Novelle vorstellt, so wird dieser Anspruch in nahezu absoluter Weise erfllt. Novelle - da schimmert mehr durch als bei einer Erzhlung, ist doch in ihr von einer unerhrten Begebenheit die Rede, von einem Geschehen auerhalb der Norm. Nicht wenige Menschen sehnen sich nach Auergewhnlichem, ja nach Absolutem. Doch wem ist eine solche Grenzberschreitung schon vergnnt? Blo ein kecker Sprung ins Wasser reicht nicht. Eine Existenz im Bereich der Sterne, sie muss vorgezeichnet sein.
Bei Alexander, der zentralen Gestalt diese Novelle, ist das der Fall. Er schlgt die geistliche Laufbahn ein, wird Priester. Bleibt dann aber nicht auf unteren Stufen stehen, sondern steigt in der Hierarchie immer hher hinauf, und das im Zeitraffer, wird auf diese Weise der jngste lebende Kardinal. Ein geradezu rasender kirchlicher Karriereverlauf. Doch die Endstation ist immer noch nicht erreicht. Kaum zum Kardinal ernannt, muss Alexander in Rom an neuer Stelle sein Zelt aufschlagen - jetzt an der hchsten. Mit seiner Wahl beginnt fr die Kirche eine umstrzlerische Epoche, er reit berliefertes ein, errichtet Pfeiler, die der jahrtausendealten Institution und ihren Gliedern Halt in der modernen Welt verleihen. Ihm stets zur Seite seine Schwester Julia. Doch selbst ihr enthllt er nicht, was ihn im Innersten umtreibt. Und daher wei niemand, wer da in Wahrheit den Glubigen in aller Welt vorsteht.