Die Grabkapelle des Kardinals von Portugal in San Miniato al Monte

Studienarbeit aus dem Jahr 2012 im Fachbereich Kunst - Architektur, Baugeschichte, Denkmalpflege, Note: 1,0, Karl-Franzens-Universitt Graz (Institut fr Kunstgeschichte), Veranstaltung: Seminar "Kapellenausstattungen in Florenz vom Mittelalter bis zur freuen Neuzeit", Sprache: Deutsch, Abstract: Der auf Grund seines opportunistischen Verhaltens whrend der nationalsozialistischen Diktatur von 1933-1945 nicht gnzlich unumstrittene deutsche Kunsthistoriker Walter Paatz , der gemeinsam mit seiner Gattin Elisabeth Valentiner Paatz zwischen 1929 und 1954 das sechsteilige Werk Die Kirchen von Florenz. Ein kunstgeschichtliches Handbuch verfasste, bezeichnete die Kapelle des Kardinals von Portugal in San Miniato al Monte als eines der schnsten Gesamtkunstwerke der Frhrenaissance . In der Tat ist die Kapelle in ihrer gesamten Erscheinung eine Komposition aller Knste, die im Italien der Renaissance ihres gleichen sucht. Dabei wird die Frage aufgeworfen, was unter dem Terminus eines Gesamtkunstwerkes eigentlich verstanden wird. Laut Duden ist ein Gesamtkunstwerk ein Kunstwerk, in dem verschiedene bildende Knste, knstlerische Mittel vereinigt sind . DuMonts Lexikon der bildenden Kunst definiert ein Gesamtkunstwerk als:
Die Idee der vollstndigen Interpretation verschiedener Kunstformen - Malerei, Sprache, dramatische Handlung, Poesie, Musik - in einer Weise, da keine dieser Formen dominiert. Diese Vorstellung wurde ursprnglich mit Richard Wagner und seinen Musikdramen assoziiert.
Diese Definition eines Gesamtkunstwerkes beruht auf dem Konzept einer umfassenden Planung und berwachung smtlicher einzelner Komponenten. Im Falle der Grabkapelle betrifft dies die Architektur, den Skulpturenschmuck und die bildliche Ausgestaltung der Rumlichkeit sowie auch sakrale Gegenstnde, die fr die Liturgie notwendig sind. Ist die Grabkapelle des Kardinals von Portugal im Sinne von Walter Paatz nun tatschlich ein Gesamtkunstwerk? Kann man zur Zeit der Frhrenaissance, im Quattroc