Die Idee der Universitt

Eine Schrift gleichen Titels hat Jaspers 1923 und 1946 in heute zum Teil berholten Fassungen verffentlicht. Wir haben sie nach vielen zwischen uns gefhrten Gesprchen neu zu gestalten versucht. Geschrieben wurden die Einleitung und Teil I von J aspers, Teil II von Rossmann. Die Idee ist dieselbe geblieben, die ganz vernderte Daseins situation aber verlangt, da ihre Erscheinung sich wandelt. Heute wird die Reform der Universitt als eine fr den Staat lebensentscheidende Aufgabe erkannt. Groe organisatori sche Vorarbeiten sind geleistet worden. Trotzdem sind viele der um die Reform Bemhten: Forscher und Gelehrte wie die Be auftragten der Regierungen, von der Sorge bedrckt, ob es in Zukunft noch Universitten oder unter ihrem Namen etwas ganz anderes geben wird. Das Bekenntnis zur Traditionsform gengt nicht mehr. Die Alternative ist heute: Entweder gelingt die Erhaltung der deut schen Universitt durch Wiedergeburt der Idee im Entschlu zur Verwirklichung einer neuen Organisationsgestalt oder sie findet ihr Ende im Funktionalismus riesiger Schul- und Ausbil dungsanstalten fr wissenschaftlich-technische Fachkrfte. Deshalb gilt es, aus dem Anspruch der Idee die Mglichkeiten einer Erneuerung der Universitt in einer den Prinzipien des geistigen Lebens und der modernen Wissenschaftlichkeit selber entsprechenden inneren und ueren Struktur zu entwerfen und zu beurteilen. An der Lsung dieser Aufgabe mchten wir mit helfen.