Die Insel Thera

"Am 15. Mai 1896 erffnete Freiherr Hiller von Gaertringen auf der Insel Thera im Aegischen Meere die Ausgrabung der gleichnamigen altgriechischen Stadt. Letztere liegt, an der Sdostseite der Insel auf dem Rcken eines 700 m weit in das Meer vorspringenden Felsens, welcher heutzutage das Messawuno heit. Die Stadt zieht sich von dem 369 m hohen Gipfel des Felsrckens am Nordostabhang abwrts bis zu etwa 310 m Hhe. Am unteren Rande der Stadt liegt in 300 m Meereshhe die noch sehr stattliche Ruine eines alten Grabbaues. In denselben ist unter teilweiser Benutzung der antiken Mauern eine kleine Kapelle eingebaut, der Evangelismos genannt, sowie ein paar Wohnrume und Cisternen. Hier hauste inmitten der Felseinsamkeit ein alter Bauer und Hirte, der in den Ruinen seine Gerste und Tomaten baute und in den fr solche Verwertung weniger geeigneten Stadtvierteln seine Ziegen weiden lie.
Beobachtungen ber die Durchsichtigkeit der Luft, die wir in der Folgezeit neben unseren Hauptbeschftigungen ausgefhrt haben, bilden den Gegenstand der vorliegenden Schrift.
Hiller hatte nmlich, in dem Wunsche, gelegentlich der Ausgrabungen auch anderen Wissenschaften Dienste zu leisten , ein vollstndiges meteorologisches Instrumentarium mitgebracht, das wir jetzt in und bei unserer Station aufbauten. Zwei Quecksilberbarometer hngten wir in der Kapelle auf, whrend ein Amannsches Aspirationspsychrometer zur Messung von Lufttemperatur und Feuchtigkeit, sowie ein Maximum- und Minimumthermometer ihren Platz in der Nhe unserer Zelte in einem besonderen Wetterhuschen erhielten. Wir notierten dann in der Folgezeit tglich um 7 Uhr morgens, 2 Uhr nachmittags und 9 Uhr abends Luftdruck, Temperatur, Feuchtigkeit, Bewlkung, Wind und die etwa vorkommenden besonderen meteorologischen Ereignisse, wie Regen und Tauflle, Nebel und Gewitter." [...]

Dieses Buch ist ein unvernderter Nachdruck der Originalausgabe von 1902 und erzhlt ber die antike Insel Thera - das heutige Santorin.