Die Krone (Verse 1-12281)

1852 hat G.H.F. Scholl die bisher einzige Gesamtausgabe des mittelhochdeutschen Artusromans Die Krone (Diu crne) von ca. 30.000 Versen in Lachmannscher Manier veranstaltet (Nachdruck 1966, vergriffen). Hier wird erstmals eine kritische Edition nach dem Leithandschriftenprinzip vorgelegt, jedoch mit Beschrnkung auf die in der Wiener Handschrift Nr. 2779 fortlaufend berlieferte erste (kleinere) Hlfte (die Verse 1 bis 12281). Das einzig vertretbare Editionsprinzip lie kaum eine andere Lsung als den Wechsel der Leithandschrift in der Mitte des Werkes zu, da der Wiener Codex (V) trotz aller Flchtigkeitsfehler den bei weitem originalgetreueren Text bietet, andererseits eine Rckbersetzung des groteils nur in der weit jngeren sdrheinfrnkischen Heidelberger Handschrift (P) cpg 374 (einer frhneuhochdeutschen Redaktion der lteren, im Original verlorenen Dichtung) erhaltenen zweiten Teils in die mittelbairische Sprache von V mehr als problematisch wre. Die Leithandschrift V der ersten Hlfte steht dem Original nicht nur zeitlich (um mindestens 150 Jahre), sondern auch geographisch betrchtlich nher. Da sie berdies (fast) durchgehend an einer zweiten, in Ausnahmen (fr 517 Verse) sogar an einer dritten Parallelberlieferung berprft werden kann, vermittelt der so gewonnene Text immerhin schon eine gewisse Ahnung vom - natrlich immer noch unerreichbaren - Original. Da jedoch an unzhligen Stellen die Parallelhandschriften mglicherweise den ursprnglichen Text bieten, werden ihre Lesarten im Paralleldruck geboten. Der textkritische Kommentar unter dem Text enthlt die lteren Vorschlge zur Textherstellung sowie eine Rechtfertigung der eigenen Vorschlge mit Hinweisen auf Wrterbcher, Grammatiken, Parallelstellen, insbesondere aus der Krone selbst.