Die Moeglichkeit eines anderen Weges? Jurgen Habermas' Kritik am Prozess der Wiedervereinigung Deutschlands

Studienarbeit aus dem Jahr 2012 im Fachbereich Politik - Politische Systeme - Politisches System Deutschlands, Note: 1,3, Katholische Universitt Eichsttt-Ingolstadt, Sprache: Deutsch, Abstract: Jrgen Habermas (*1929) als herausragender deutscher Philosoph und Denker hat sich in der Periode zwischen Mauerfall und Wiedervereinigung intensiv mit der Problematik der Wiedervereinigung seines Landes beschftigt. Das war nicht das erste Mal, dass er sich in der ffentlichen Debatte eingemischt hat, wie beispielsweise 1986 im sogenannten Historikerstreit: Er kritisierte zeitgenssische deutsche Historiker, die den Nationalsozialismus mit dem Stalinismus auf eine Stufe stellten und damit aus seiner Sicht die Verbrechen der NS-Zeit insofern relativierten, als die den Nazi-Terror entweder als Antwort auf den sowjetischen Gulag oder als antibolschewistisches Pendant dazu betrachten". Im Verlauf der Wiedervereinigung und spter kritisierte er die Regierung Kohl scharf ber die Art und Weise, wie der Einigungsprozess gefhrt wurde. Die Einigung sei von Kohl und anderen als ein reiner Verwaltungsakt betrachtet worden und nicht als ein normativ gewollter Akt der Brger beider Staaten, die sich politisch selbstbewusst zu einer gemeinsamen Staatsbrgernation zusammenschlieen". Damit wollte Habermas selbstverstndlich nicht die Wiedervereinigung an sich kritisieren; seine Kritik richtete sich vielmehr gegen den Modus und gegen die Unterschtzung und Ausdnnung jenes politisch-kulturellen Polsters, in das der demokratische Rechtsstaat eingebettet sein muss, um stabil zu bleiben". Diese von Jrgen Habermas gebte Kritik am Modus des Einigungsprozesses vom Bundeskanzler Helmut Kohl soll nun in der vorliegenden Arbeit untersucht werden.

Im ersten Teil der Arbeit werden die historischen Ereignisse der Wiedervereinigung und die verfassungsrechtlichen Mglichkeiten der Wiedervereinigung untersucht. Dabei soll der Schwerpunkt insbesondere auf der Einigungsstrategie der Bundesregierung