Die nahe ferne Kirche

Ausgehend von Beobachtungen der jngsten Mitgliedschaftsstudie der EKD widmet sich Thomas Wabel der ekklesiologischen Relevanz des Zusammenhangs von Zugehrigkeit und Nichtzugehrigkeit. In Auseinandersetzung mit Ernst Cassirers Kulturphilosophie und Bernhard Waldenfels' Phnomenologie entwickelt er die wechselseitigen Bestimmungen von Identitt und Alteritt, Strung und Ordnung, Eingrenzung und Ausgrenzung als zentrale Kategorien der Frage nach religiser und kirchlicher Zugehrigkeit. Klassische ekklesiologische Unterscheidungen werden im Blick auf die Grenzmetaphorik von innen und auen kulturhermeneutisch rekonstruiert. Fr das Verstndnis der Kirche als Institution erweist sich beides als unverzichtbar: Stabilisierung durch klare Kriterien der Zugehrigkeit und Labilisierung durch das, was diese Zugehrigkeiten berschreitet und in Frage stellt. Ein Element des Fremden im Vertrauten stets prsent zu halten, wird so zum notwendigen Strukturmoment evangelischer Kirche.