Die polyperspektivische Erzhltechnik als Schlssel fr das Gesamtverstndnis von Theodor Fontanes "Schach von Wuthenow"

Studienarbeit aus dem Jahr 2014 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 2,3, Friedrich-Alexander-Universitt Erlangen-Nrnberg (Philosophisches Institut), Veranstaltung: Hauptseminar "Realistisches Erzhlen im 19. Jahrhundert", Sprache: Deutsch, Abstract: Eitlen, auf die Ehre dieser Welt gestellten Naturen ist der Spott und das Lachen der Gesellschaft derart unertrglich, da sie lieber den Tod whlen, als eine Pflicht erfllen, die sie selber gut und klug genug sind, als Pflicht zu erkennen, aber auch schwach genug sind, aus Furcht vor Verspottung nicht erfllen zu wollen. So charakterisiert Fontane seinen im Jahre 1883 erschienenen Roman Schach von Wuthenow, in dem Das Problem Individuum und Gesellschaft [...] einen ungewhnlichen Spannungsbereich mit dramatischem Ausgang [findet]. Er [der Roman] schildert den schnsten Offizier der damaligen Berliner Garnison, der, in einem Anfalle von bermut und Laune, die liebenswrdigste, aber hsslichste junge Dame der damaligen Hofgesellschaft becourt. So, da der Skandal offenbar wird." Nach Bekanntwerden dieses Skandals", zwingt die Mutter der hsslichen jungen Dame" Schach zu einer Heirat mit der Tochter. Nach der Hochzeitsfeier erschiet sich dieser. Der Grund fr den Freitod scheint zunchst der Spott seiner Kameraden zu sein, den Schach womglich nicht ertragen kann.
Den Roman kurz beschreibend, knnte man sagen, dass Schach von Wuthenow die umfassende Beschreibung des Seelenzustandes eines unerhrt krnkbaren, stolzen und irgendwie feingearteten" Individuums ist, der versucht aus dem kleinen Kreis, den seine Natur ihm gesteckt hat, auszubrechen, daran aber scheitert und als Ausweg den Freitod whlt.
Die Tatsache, dass sich ein Roman, geschrieben auf 153 Seiten (Reclam- Ausgabe 2003), in zwei Stzen zusammenfassen lsst, spricht nicht nur fr die Handlungsarmut" des Werkes, sondern ist ein bedeutungsvolles Stilmittel Fontanes, denn all die handlungsarmen Stellen werden durch andere be