Die Privatisierung des Militrs

Die Gesamtwirtschaft eines Staates setzt sich zusammen aus dem ffentlichen und dem privaten Sektor. Allgemein kann man fr den ffentlichen Sektor festhalten, dass der Staat fr die Brger bestimmte Dienstleistungen erbringt, die von den Brgern durch die entrichteten Steuern finanziert werden.
Im Gegensatz dazu bieten im privaten Sektor gewinnorientierte Privatunternehmen Gter und Dienstleistungen auf dem Markt an, die von den Verbrauchern erworben werden knnen. Das bedeutet, dass sich die beiden Sektoren in Bezug auf ihre Finanzierungsquellen, das Verhltnis zwischen Anbietern und Verbrauchern und den rechtlichen Status des Anbieters grundstzlich voneinander unterscheiden.
Seit den 1990er Jahren erobern privatwirtschaftliche, gewinnorientierte Unternehmen einen Bereich des ffentlichen Sektors, der bis dato ausschlielich dem Staat vorbehalten war - den Bereich des Militrs. Die Unternehmen, die sich in diesem Bereich etablieren, bezeichnet man als Private Military Companies, kurz PMCs.
Die zunehmende Privatisierung des militrischen Bereichs verndert nicht nur das Akteurspektrum, sondern auch das Wesen von Kriegen. Der Einzug von Begriffen wie Privatisierung und Outsourcing im tglichen Sprachgebrauch von Verteidigungsministern suggeriert, dass Krieg nicht mehr als ultima ratio verstanden wird - als letztes Mittel nach Ausschpfung aller anderen Mittel -, sondern als eine Dienstleistung, die von privatwirtschaftlichen Unternehmen im Auftrag von Staaten erbracht wird.
Der rasante Aufstieg der PMC-Branche im Allgemeinen und des Unternehmens Blackwater im Besonderen, das aus einem der am schnellsten wachsenden Wirtschaftszweige noch herausragt, wirft eine Reihe von Fragen auf: Was unterscheidet Sldner von PMCs? Wie kann man PMCs definieren, um sie in ihrer Gesamtheit zu erfassen? Welche Faktoren haben zum Aufstieg von PMCs beigetragen? Wie gelingt es Blackwater, aus der Flle der PMCs eine exponierte Stellung einzunehmen?