Die Problematik der gesetzlichen Rentenversicherung in Kolumbien. Ungleichbehandlung der Bevlkerung?

Studienarbeit aus dem Jahr 2013 im Fachbereich Soziologie - Politische Soziologie, Majoritten, Minoritten, Note: 1,3, Universitt Hamburg, Sprache: Deutsch, Abstract: Im Zuge der letzten gesetzlichen Rentenreform in Kolumbien im Jahr 1994 wurden markante Schwachstellen in der Rentenversicherung aufgedeckt, worauf man Verbesserungen im Rentensystem anzubringen versuchte, was sich im Nachhinein jedoch als wirkungslos erwies. Kolumbien hat ca. 22 Millionen Arbeitnehmer, von denen 7,7 Millionen Beitrge fr die Altersvorsorge entrichten. 65% der arbeitenden Bevlkerung zahlen nicht in die Rentenkasse ein und haben somit ein Defizit im Bereich der Altersabsicherung. Offensichtliche Grnde dafr knnen neben der schwachen finanziellen Lage der privaten Haushalte die hohe Armutsquote und die groe Skepsis der Bevlkerung gegenber der Zuverlssigkeit der politische Elite und der staatlichen Sicherungssysteme sein. Die kolumbianische Regierung hat diese Problematik erkannt und versucht durch gezielte Manahmen diese prekre Situa-tion der kolumbianischen Bevlkerung hinsichtlich der gesetzlichen Altersabsicherung zu verbessern und ein Umdenken in der Gesellschaft herbeizufhren.

Die Kernproblematik in der gesetzlichen Rentenversicherung (GRV) in Kolumbien besteht nicht wie in den meisten europischen Lndern im demografischen Wandel und der dadurch entstehenden Fi-nanzierungslcke bei den Deckungsbeitrgen der Rentenversicherungsanstalten. Vielmehr wird als die grte Hrde der Rentenversicherung in Kolumbien der Zugang zum Rentensystem genannt. Um Bei-trge in die GRV einzahlen zu knnen, bedarf es einer formalen Anstellung in einem Unternehmen. Das Dilemma der Bevlkerung - und explizit der unteren sozialen Einkommensschicht - liegt in die-sem fehlenden formalen Anstellungsverhltnis. 56,6% der arbeitenden Bevlkerung in Kolumbien werden nicht offiziell beschftigt und haben somit keine formale Beschftigung und damit kein Recht auf eine gesetzliche Altersversorgu