Die Richterschaft des Oberlandesgerichts Frankfurt am Main in der Zeit des Nationalsozialismus

Die Justiz war funktionaler Bestandteil des nationalsozialistischen Systems. Da sie ihm durch ihre Rechtsprechung Legitimation verschaffte, bentigte das Regime eine in seinem Sinne zuverlssige Richterschaft. Diesem Ziel dienten mehrere neue Gesetze und die Einflussnahme durch das Reichsjustizministerium. Am Beispiel des Oberlandesgerichts Frankfurt am Main untersucht Arthur von Gruenewaldt, wie ab 1933 aus politischen und rassistischen Grnden Richter entlassen, versetzt und entrechtet, und die frei gewordenen Stellen mit sogenannten Alten Kmpfern, berzeugten Nationalsozialisten oder Karrieristen und Opportunisten besetzt wurden. In ausfhrlichen Kollektiv- und Einzelbiographien werden Laufbahn und politisches Verhalten der betroffenen hohen Justizbeamten, der Verfolgten wie der Nutznieer, dargestellt. Abschlieend gibt der Autor einen Ausblick auf den Neuaufbau der hessischen Justiz nach 1945 und betrachtet die personelle Kontinuitt. Die Arbeit wurde mit dem Fritz Bauer Studienpreis fr Menschenrechte und juristische Zeitgeschichte des Bundesministeriums fr Justiz und Verbraucherschutz ausgezeichnet.