Die Schule der Critical Medical Anthropology

Studienarbeit aus dem Jahr 2005 im Fachbereich Ethnologie / Volkskunde, Note: 1,3, Albert-Ludwigs-Universitt Freiburg (Institut fr Vlkerkunde), Veranstaltung: Einfhrung in die Medizinethnologie, 11 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: Die Lnder sdlich der Sahara gehren zu den rmsten der Welt und sie werden wie keine andere Region geplagt von schweren infektisen Krankheiten und Epidemien: HIV/AIDS, Cho-lera, Hepatitis, Malaria, Tuberkulose und Bilharziose. Woran aber liegt es, dass ausgerechnet diese Lnder, die mit der Allgegenwrtigkeit von Hunger, Armut, Kriegen, undemokratischen Regimes und Wasserknappheit ohnehin schon ein schweres Schicksal zu tragen haben, zu-stzlich von all diesen Krankheiten heimgesucht werden? Oder ist die Frage gar falsch gestellt und sind am Ende eben diese Faktoren Schuld an der erschreckenden gesundheitlichen Lage dieser und anderer Entwicklungslnder? Das glauben zumindest die Vertreter der Critical Medical Anthropology (kurz: CMA), eines medizinethnologischen Ansatzes, der zu Zeiten des Kalten Krieges in den USA entstanden ist und sich gegen das kapitalistische System und vor allem gegen die Biomedizin als kapitalistisch ausgerichtetes Gesundheitssystem richtet. Fr sie sind in erster Linie wirtschaftliche, politische und gesellschaftliche Faktoren verantwortlich fr die geschilderte Lage. Das Schlsselproblem im afrikanischen Kampf gegen HIV/AIDS sind somit in ihren Augen nicht kulturelle Faktoren, wie zum Beispiel das Verhalten der Betroffenen, sondern die mangelnde Aufklrung und vor allem der Mangel an bezahlbaren Medikamenten. hnlich verhlt es sich mit Cholera und Tuberkulose. Beides sind Krankheiten, die in den Lndern reichen Gegenden der westlichen Welt erfolgreich bekmpft wurden. Dass dies in den Entwicklungslndern bisher nicht gelungen ist, liegt wiederum an fehlenden finanziellen Mitteln, die in die Industrie flieen anstatt ins Gesundheitswesen und oft dazu aufgewendet werden, dass die