Die Selbstbindung des Erblassers im deutschen und franzsischen Recht

Ein Odium, heit es, begleitet die erbrechtliche Bindung, wie sie durch Erbvertrag oder Schenkung von Todes wegen durch den Erblasser selbst hervorgebracht werden kann. Sie gilt sowohl im deutschen als auch im franzsischen Recht als eine Beschrnkung der Testierfreiheit, sodass von Freiheit auch dann gesprochen wird, wenn dem Erblasser verboten ist, eine erbrechtliche Bindung einzugehen. Nicht nur das Verbot der Erbvertrge im Code civil, die prohibition des pactes sur succession future, sondern auch die Vorgaben des BGB offenbaren hier ein restriktives Verstndnis erbrechtlicher Privatautonomie. Vor diesem Hintergrund wird in beiden Rechtsordnungen groe Sorgfalt auf die diffizile Unterscheidung zwischen Vertragsfreiheit auf der einen und Ausbung von Testierfreiheit auf der anderen Seite gelegt, d.h. die Abgrenzung von Rechtsgeschften unter Lebenden und von Todes wegen. Die vorliegende Arbeit wurde mit dem Fachbereichs-Preis des Fachbereichs Rechtswissenschaften fr das akademische Jahr 2017/2018 der Philipps-Universitt Marburg ausgezeichnet.