Die Tauferbewegung in Den Niederlanden Am Beispiel Amsterdams (1531 - 1535)

Studienarbeit aus dem Jahr 2006 im Fachbereich Geschichte Europa - and. Lnder - Mittelalter, Frhe Neuzeit, Note: 1,3, Ruprecht-Karls-Universitt Heidelberg, Sprache: Deutsch, Abstract: In den Niederlanden verbreitete sich die Tuferbewegung in den Jahren 1530-1535 sehr schnell. Dieses religise Gedankengut fiel gerade dort auf sehr fruchtbaren Boden, denn die politische und soziale Situation war fr das einfache Volk zu dieser Zeit sehr schlecht. Ab 1529 brachte eine sich rasch ausbreitende Wirtschaftskrise" Armut, Krankheiten und Hungersnte. Besonders stark betroffen waren die Brger der groen Stdte Hollands.
Dazu kam die wachsende Unzufriedenheit mit der Politik Karls V. Konflikte zwischen Kaiser Karl V. und den dnischen Knigen Christian III. und Friedrich I. fhrten zu einer Blockade des Sundes fr die hollndischen Schiffe und damit zu einer starken Einschrnkung des maritimen Handels.
Zustzlich gab Lbeck die offizielle Kapererlaubnis fr alle niederlndischen Frachter und Fischerboote. So konnte die Fischerei nur noch in kstennahen Gewssern betrieben werden, was die Erwerbsfhigkeit sehr einschrnkte. Diese Situation fhrte zu radikalen Preisanstiegen bei den Lebensmitteln. Auch die Textilindustrie verzeichnete durch den Handelsstopp zwischen England und den Niederlanden einen Gewinnverlust.
Besonders in den Hafenstdten und den Zentren der Tuchmanufaktur breitete sich Arbeitslosigkeit aus. Hunger und fehlende Hygiene begnstigten Epidemien wie z. B. Tuberkolose.
In dieser Zeit wuchs die Kritik an der katholischen Kirche. Die Menschen fanden keinen Trost mehr in ihrer Religion und den reich ausgestatteten Kirchen. Das Tufertum war im Gegensatz zu den Sakramentistischen Lehren und denen der Devotio Moderna ein Glaube fr das einfache Volk. Hier fanden jetzt die Einfachheit der Lehre und der Glaube an baldige Erlsung Anklang. Schon frh bildete sich ein tuferisches Zentrum, in dem sich Ordnung und Aktivitten der Tufer zurckverfolgen lassen.