Die verschmhete Eitelkeit und die verlangete Ewigkeit, Teil 1 (1658)

Die Verschmhete Eitelkeit, deren erster Teil 1658 erschien ein zweiter Teil folgte postum 1668 unterscheidet sich von allen anderen geistlichen Werken Rists insofern, als sie nicht nur geistliche Lieder enthlt, sondern smtlichen lyrischen Texten recht umfngliche Meditationstexte in Form von Seelengesprchen (soliloquia) voranstellt. Hieran zeigt sich, dass Rist als geistlicher Dichter nicht nur reichlich aus der zeitgenssischen Meditationsliteratur schpfte und dieser Vorlagen entnahm, um sie lyrisch zu bearbeiten, sondern auch selbst als Autor von Frmmigkeitsprosa in Erscheinung trat. Ziel der insgesamt 24 Kombinationen von meditativen und lyrischen Texten ist es, Einsicht in die vanitas jeglicher irdischer Lebensbezge zu stiften und eine Frmmigkeitspraxis zu etablieren, die sich an dem allein durch den Glauben zu erlangenden ewigen Leben ausrichtet wohl wissend, dass dessen Erlangung zwar aussteht, jedoch auch in irdischen Kontexten (wie z. B. in Grten) proleptisch sichtbar wird. Die Musik zu den 24 Liedern in Teil 1 wurde von Heinrich Scheidemann komponiert.