Die Winterreise der Lydia Vallberg

Als die Schriftstellerin Lydia Vallberg am Bahnhof in Rom in Serge Prokenievs Taxi steigt, ist der Genfer Juwelier fasziniert von der geheimnisvollen Frau mit dem spttischen Blick. In ihrem Hotelzimmer entdeckt er Prozessakten, aus denen hervorgeht, dass sie durch eine Schadensersatzklage finanziell ruiniert ist. Doch warum hat sie einen Kupferstich mit dem Portrt Wilhelm Mllers bei sich? Steuert sie, dem einsamen Wanderer in Schuberts Winterreise gleich, einem konsequenten Rckzug aus Resignation entgegen? Der attraktive Juwelier mit der russischen Seele ist entschlossen, ihr zu helfen. Aber was verbindet Lydia mit dem Kastell der Cantesi in den Bergen Umbriens? Auch der Filmschauspieler Salvatore Cospicco ahnt Dsteres. Lydias Seelenlage weckt in ihm unangenehme Erinnerungen, er appelliert an ihren Lebensmut und den Glauben an die Kunst. Doch Lydia kann die Enttuschung durch ihren Vater und ihren sizilianischen Ex-Mann schwer abschtteln, sie sitzt genauso tief wie die Schuld ...
Der Roman kombiniert Motive aus Schuberts "Winterreise" mit Zitaten von Klaus Maria Brandauer. Sein Appell an das Wagnis der neuen, eigenen Interpretation wird als produktive Lebensperspektive gegen das resignative Konzept der Romantik ins Feld gefhrt.

"Die Charaktere sind schillernd, zweideutig und auch die Unschuldigen sind keineswegs sympathisch. Es ist ein doppelter Boden auf dem sie ihre Figuren agieren lsst und er bricht ein, wenn man es am wenigsten erwartet."
Der Standard