Diskurslinguistische Perspektiven auf Soziale Repraesentationen

Im ausgehenden 19. Jahrhundert entstand in Strassburg unter deutscher Verwaltung ein Grunderzeitviertel, das bis heute gut erhalten geblieben ist und im Jahr 2017 zum UNESCO-Weltkulturerbe erklart wurde. Der Autor untersucht die Wahrnehmung des "deutschen" Viertels durch die ansassige Bevoelkerung zu einem Zeitpunkt, an dem das fur jahrzehntelang ignorierte Bauensemble im lokalen Diskurs ploetzlich wiederentdeckt und neu verhandelt wird. Anhand von erhobenen Korpora (Frageboegen und Interviews) und vor dem Hintergrund der Theorie der sozialen Reprasentationen nutzt die interdisziplinare Forschungsarbeit das Potenzial eines framebasierten, diskurssemantisch informierten Untersuchungsansatzes fur die kognitionslinguistische Erforschung gesellschaftlicher Wissenssysteme. Hierfur greift der Autor auf lexikometrische Verfahren zuruck.