Einzelfunktionen der Niere beim akuten Nierenversagen

Der pltzliche Zusammenbruch der Nierenfunktion war frher ein fast immer td lich ausgehendes Ereignis. Die metabolischen Folgen der akuten Niereninsuffizi enz (Azotmie, Entgleisung des Wasser-, Elektrolyt-und
Sure-Basen-Haushaltes) fhrten innerhalb kurzer Zeit zum klinischen Bild der Urmie mit schlielichem Exitus. Die Fhigkeit der Niere zu weitgehender morphologischer und funktioneller Restitution nach akuter Schdigung ist
jedoch erheblich. Hierzu bedarf es aber eines lngeren Zeitraums. Er steht in der Mehrzahl der Flle nur dann zur Verf gung' wenn die Entwicklung des Vollbildes der letztlich zum Tode fhrenden Urmie hintangehalten oder
verhindert wird. Neue Behandlungsverfahren, insbe sondere die extrakorporale Hmodialyse, ermglichen dies. Damit konnte die Letalitt des akuten Nierenversagens wesentlich gesenkt werden. Sie liegt seither zwischen 32 und
52% und wird im wesentlichen nicht durch die eigentlichen meta bolischen Folgen der Niereninsuffizienz als vielmehr durch Komplikationen und die Schwere des urschlich verantwortlichen Grundleidens bestimmt (ALWALL; BLUEMLE,
WEBSTER und ELKlNTON; KELEMEN und KOLFF; REUBl, SARTORIUS, SWAN und MERRlLL; TEscHAN und Mitarbeiter; WETZELS). Den Fortschritten der Therapie verdankt es daher der Kliniker, da er heute in der Lage ist, das Verhalten der
Nierenfunktion im Verlauf des akuten Nieren versagens mit zunchst bestehender schwerster Insuffizienz und anschlieender allmhlicher Restitution an einem greren Krankengut zu verfolgen und dabei definierte
Einzelleistungen des Nierenparenchyms zu untersuchen.