Ersatzaussonderungsrecht und Drittwiderspruchsklage

Aussonderungsrecht und Drittwiderspruchsklage sind vollstreckungsrechtliche Instrumente, mit denen geltend gemacht wird, ein Gegenstand gehre nicht zum haftenden Vermgen des Schuldners. In der Insolvenzordnung ist als Spezialfall zustzlich das Ersatzaussonderungsrecht normiert, whrend eine entsprechende Parallele in der Zwangsvollstreckung zu fehlen scheint. Angesichts der grundstzlichen Parallelitt der beiden Haftungsordnungen ist dieser Befund berraschend. Tomas Kuhn nimmt dies zum Anlass, das insolvenzrechtliche Ersatzaussonderungsrecht und die ihm zugrunde liegenden materiellrechtlichen Ansprche auf Surrogate zu analysieren und im Zwangsvollstreckungsrecht nach einem entsprechenden Instrument zu suchen. Der Autor postuliert trotz der fehlenden Normierung die Existenz einer solchen "Ersatz-Drittwiderspruchsklage" im Zwangsvollstreckungsrecht. Da die Zwangsvollstreckung einen solventen Schuldner vor Augen hat, fordert er allerdings einschrnkend, dass der zugrunde liegende materielle Anspruch nicht auf Geld gerichtet ist. Abschlieend untersucht er die Anwendbarkeit des Ersatzaussonderungsrechts und der "Ersatz-Drittwiderspruchsklage" im Falle rechtsgrundloser Veruerungen und bejaht sie im Grundsatz. Der Autor zeigt damit auf, dass zumindest aus vollstreckungsrechtlicher Sicht kein Bedrfnis besteht, bei der Rckabwicklung rechtsgrundloser Veruerungen mit der herrschenden Meinung einen dinglichen Rckerwerb des Nichtberechtigten zu fordern, da die Grundlage dieser Schutzinstrumente bloe schuldrechtliche Ansprche sind.