Etymologisches Wrterbuch der deutschen Sprache

"Es lt sich nicht leugnen, da die deutsche Etymologie bei uns in geringerer Achtung steht und mit weniger Liebe gepflegt wird als die franzsische. Diese Tatsache ist nicht befremdlich. Denn wie bequem lassen sich die Ergebnisse der romanischen Sprachforschung dem Gebildeten klar machen, der am Latein die Hauptquelle, an seinem Deutsch die wichtigste Nebenquelle des Franzsischen beherrscht! Und welche Freude gewhrt es, wenn die Etymologie bekannte Worte in einem neuen Lichte zeigt!
Den wissenschaftlichen Errungenschaften des gegenwrtigen Jahrhunderts danken wir die Kenntnis einer ersten Periode der deutschen Sprachgeschichte, die durch kein anderes Zeugnis als die Sprache selber beglaubigt ist. Die seit dem Schlu des vorigen Jahrhunderts der gelehrten Welt erschlossenen Literaturdenkmler der alten Inder fhrten auf die folgenreiche Entdeckung, da die Germanen mehrere Jahrtausende vor unserer Zeitrechnung mit den Vorfahren der Inder und Perser, Griechen und Albanesen, Italer und Kelten, Slaven und Armenier ein und dieselbe Sprache redeten, was man gewi auch fr einen Beweis ihrer Stammverwandtschaft wird nehmen mssen."

Der Verlag der Wissenschaften verlegt historische Literatur bekannter und unbekannter wissenschaftlicher Autoren. Dem interessierten Leser werden so teilweise lngst nicht mehr verlegte Werke wieder zugngig gemacht.
Dieses etymologisches Wrterbuch der deutschen Sprache ist ein unvernderter, hochwertiger Nachdruck der Originalausgabe der fnften, verbesserten Auflage von 1894.