Familienkonflikte in der Migration

Diese Studie behandelt den Zusammenhang von moderner Arbeits migration mit der besonderen Verfassung von Migrantenfamilien. Kennzeichnend fr die soziale Biographie dieser Familien ist, da sie langanhaltende
Trennungen auf sich nehmen mssen und viele von ihnen zwischen zwei Gesellschaften fragmentiert bleiben. Die Not sol cher Lebensumstnde wird im Alltag kaum sichtbar, es sei denn, sie nimmt derart konflikthaften Formen an,
da sie nach auen dringt. Die empirische Untersuchung folgt diesen Konflikten da, wo sie bereits institutionell und mit Rechtsmitteln ausgetragen werden: in den Fa miliengerichten. Die Auswertung von Gerichtsakten hat
explorativen Charakter und ist auf erstinstanzliche Verfahren trkischer Migran tenfamilien begrenzt. In den Befunden verschrnken sich nicht nur schwierige Lebens bedingungen mit den Wirkungen der Migration, sondern auch
ord nungspolitische Restriktionen und Rechtsverhltnisse der Aufnahme gesellschaft. Die Verwicklungen ergeben sich weitgehend aus einern alle Verhltnisse durchziehenden Sachverhalt: Weder die Wandernden noch die Aufnahme-
und Herkunftsgesellschaften hatten mit Wirkun gen gerechnet, die im skularen Proze der "transnationalen Arbeits wanderung auf Zeit" (Bade 1984) selber angelegt waren und diesen in einen Fortgang zur Niederlassung gewandelt haben.