Figur - Personalitt - Verhaltenstheorien

Die Arbeit verbindet zwei einander nicht berhrende Forschungsrichtungen: die narratologische Figurentheorie und die Cultural and Literary Animal Studies. Auf der Basis abstrakter Personenbegriffe zielt die Arbeit auf eine Revision der Figurentheorien, die eher auf menschliche als auf tierische Figuren und fiktive Tiere zugeschnitten sind. Fr die textanalytische Arbeit wird ein Beschreibungswerkzeug entwickelt, das mit Rcksicht auf historische Geisttheorien graduelle Unterschiede der Personalisierung fiktiver Tiere in literarischen Erzhlungen greifbar macht. Darauf aufbauend zeigt die Arbeit fr die literarische Interpretation die Relevanz erstens von Anthropologien, zweitens der in den Kulturwissenschaften kaum beachteten literarischen Konventionen der Figurengestaltung und drittens der in den Figurentheorien unbercksichtigten zeitgenssischen Verhaltenstheorien ber Tiere. Eine Neuinterpretation von E. T. A. Hoffmanns Kater Murr, die den Roman nicht auf die tierfabelhafte Philistersatire reduziert, sondern auch der intentional angelegten Problematisierung menschlicher Erklrungsversuche von Tierverhalten und -geist Rechnung trgt, zeigt schlielich den Gewinn der entwickelten Beschreibungssprache.