ForenTroll

Walter-Jrg Langbein zu Sylvia Bs Forentroll

Mrchen bestechen durch ihre einfache Sprache. Das gilt fr alte Mrchen, etwa der Gebrder Grimm. Das gilt fr neue Mrchen, wie jene von Sylvia B.

In den alten Mrchen waren die Rollen klar verteilt: der Wolf war bse und fra Geilein und die Gromutter. Das tapfere Schneiderlein war gut und besiegte gewaltige Riesen.

Heute gibt es in unseren Gefilden keine Wlfe mehr, die sich im Walde herumtreiben und dem Rotkppchen nachstellen. Die heutigen Wlfe sind indes nicht minder real als jene aus den Zeiten der Gebrder Grimm. Doch whrend die Wlfe frher wie Wlfe aussahen, ist das heute anders: Sie haben sich als Schafe verkleidet und treiben in der weiten Welt der Foren ihr Unwesen.

Wie leicht hatte es da doch Rotkppchen... eigentlich. Es musste sich nur vor Wlfen in Acht nehmen. Heutige Rotkppchen leben sehr viel gefhrlicher: In jedem Schafskleid kann ein bser Wolf stecken. Und schlimmer noch: Die heutigen Wlfe, man nennt sie Trolle, sind am ehesten mit mchtigen Zauberern aus der altehrwrdigen Mrchenwelt vergleichbar: Sie knnen sich fast beliebig oft vervielfltigen und scharenweise auftreten.

Sylvia B treibt sich nicht im - vom Sterben bedrohten - Walddickicht herum. Sie hat die nicht minder undurchsichtige Welt von Unternehmertum und Aktienwesen erkundet und mrchenhaft schn wie bissig dargestellt.
Sie hat Skandale in einem Hexenhuschen aufgedeckt, wo keine Hnsels fett gefttert, sondern illegale Rauchwaren herangezogen und veruert wurden.

Das Wort Mrchen leitet sich vom mittelhochdeutschen Maere her, zu Deutsch Kunde, Bericht, Nachricht. Mrchen berichten in Prosa wundersame Begebenheiten. Wundersamer als sich das die Gebrder Grimm vorstellen konnten... geht es in der Mrchenwelt von Sylvia B zu.

In ihrem dritten Mrchenbuch - bestechend durch schne, schlichte Sprache, die mit der Schrfe eines Seziermessers wahre Wirklichkeiten offen legt - entfhrt sie uns