Friedrich Schillers 'Wilhelm Tell' - Die Apfelschusslegende ALS Internationaler Wanderstoff

Studienarbeit aus dem Jahr 2005 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 2,0, Heinrich-Heine-Universitt Dsseldorf, 10 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: Der Nationalheld der Schweizer ist zweifelsohne Wilhelm Tell. In zahlreichen Erzhlungen, Dramen und Geschichtschroniken wird der historischen Kampf der Schweizer Urkantone, unter der Fhrung des Wilhelm Tell gegen die Tyrannenherrschaft der sterreicher geschildert. Die Tellskapelle und die Rtliwiese stehen stellvertretend fr die groe Zahl der Denkmler rund um den Vierwaldstdter See, fr einen Helden, der den Schweizer Urkantonen ihre Freiheit brachte. Geschichtserzhlungen, wie das Chronicon Helveticum" von Tschudi, scheinen fr die Authentizitt des Wilhelm Tell zu brgen. Doch bei genauerer Analyse der historischen Fakten, muss man zu dem Schluss kommen, dass eine historische Persnlichkeit Wilhelm Tell niemals gelebt hat.
Ob die Authentizitt Wilhelm Tells fr Schiller von Bedeutung war zeigt ein ersten Hinweis auf seine Geschichtstheorie, nach dieser ist es vllig legitim leere Stellen" der Geschichte aufzufllen. Wie der Titel dieser Arbeit schon sagt, geht es in der Untersuchung hauptschlich um das Motiv des Apfelschusses als ein internationales, literarisches Wandermotiv. Es begegnet uns zum ersten Mal in der nordischen Sage und ist in ganz Europa verbreitet, es gibt sogar Forscher, die in der Apfelschusssage eine alte orientalische Erzhlung sehen.2 Ich werde mich hier, aus Grnden der berschaubarkeit vor allem mit den nordischen berlieferungen der Apfelschusslegende beschftigen. Deshalb beschftigt sich die Arbeit auch nicht mit den unmittelbaren Schweizer Quellen Schillers, sondern mit den verschiedenen literarischen Erscheinungen des Apfelschussmotivs in ganz Europa. Ziel ist es durch die Untersuchung von Gemeinsamkeiten und Abweichungen festzustellen wie der Apfelschuss den Weg in die schweizerische Geschichtsschreibung fand.