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Verbraucherschutz fordert die Zivilprozessrechtsdogmatiken heraus, grundlegende gesellschaftliche Funktionen des Gerichtsverfahrens zu rekonstruieren. Eva Kocher untersucht im Rechtsvergleich Deutschland/England einerseits verbraucherprozessrechtliche Formen der Reprsentation von Interessen (insbesondere Verbandsklagen) und andererseits Instrumente der Entformalisierung des Individualprozesses (wie zum Beispiel Bagatellverfahren oder die gerichtliche Schlichtung). Hierzu entwickelt sie Begriffe von "Rechtsprechung" und ihren "Alternativen", die institutionen- und rechtsordnungsbergreifend geeignet sind, Funktionen der Konfliktlsung durch Verfahren herauszuarbeiten. Im Ergebnis pldiert die Autorin dafr, judikative und nicht-judikative Funktionen von Gerichtsverfahren deutlich auszudifferenzieren. Konfliktlsung auf Verbrauchermrkten vermag Rechtsprechung auch dort zu leisten, wo sie verrechtlichten Kollektivgtern bzw. kollektive Interessen zur Wirksamkeit verhilft. Hier arbeitet die Autorin mit einem soziokonomisch informierten Begriff des kollektiven Interesses und der sozialen Gruppe, der auch fr die rechtspolitischen Diskussionen ber kollektiven Schadensersatz nutzbar gemacht wird. Rechtsdogmatisch orientiert sich das Buch am Begriff des subjektiven Rechts als Gegenstand des Prozesses der Rechtsprechung. Eva Kocher zeigt einerseits, wie der englische Human Rights Act 1998 die gerichtlichen Aufgaben des subjektiven Rechtsschutz auch im Privatrecht belebt hat, und wie sich andererseits die deutsche Verbandsklage ber die Anspruchskonstruktion in Verbindung mit dem Begriff des kollektiven Interesses berzeugend als genuin privatrechtliches Instrument konstruieren lsst.
- Format: Inbunden
- ISBN: 9783161491016
- Språk: Engelska
- Antal sidor: 571
- Utgivningsdatum: 2007-05-01
- Förlag: Mohr Siebeck