Geisteswissenschaften und empirische Sozialforschung

Wissenschaftlicher Aufsatz aus dem Jahr 2014 im Fachbereich Geschichte - Sonstiges, Note: 1,0, Alpen-Adria-Universitt Klagenfurt (Geschichte), Veranstaltung: Kurs, Sprache: Deutsch, Abstract: Die Bezeichnung Geisteswissenschaften" hat ihren Ursprung in der idealistischen Philosophie zu Beginn des 19. Jahrhunderts, in der sich die Verwendung des Begriffes Geist" im Zusammenhang mit dem Begriff Wissenschaft" unter anderem bei Fichte und Hegel findet. Bei Schelling wird die Gegenberstellung der beiden Begriffe Geist und Natur besonders deutlich und seit dem Jahre 1825 erfolgte bei den Vertretern der Schelling-Schule eine Trennung der akademischen Disziplin in Geistes- und Naturwissenschaften. So wurden zu den Geisteswissenschaften Philosophie, Geschichte sowie Kunst und zu den Naturwissenschaften Mathematik, Physik, Chemie, Naturgeschichte sowie Medizin gezhlt. Unter Geisteswissenschaften lassen sich alle Fcher subsummieren, die sich mit Sprache und Geschichte, Kunst, Kultur sowie menschlichem Bewusstsein und Verhalten beschftigen, d.h. all jene Fcher, die zu den philosophischen Fakultten der europischen Universitten im 20. Jahrhundert gehrten, also nach der Abspaltung der mathematisch-naturwissenschaftlichen Fcher gegen Ende des 19. Jahrhunderts und vor der Neustrukturierung des Hochschulsystems in Fachbereiche in den siebziger Jahren des 20. Jahrhunderts". Somit sind die gesellschaftswissenschaftlichen Fcher wie Soziologie, Politologie und Wirtschaftswissenschaften zu den Geisteswissenschaften im weiteren Sinne nicht direkt hinzuzuzhlen. Die Geschichtswissenschaft wird aus praktischen Grnden entweder nach Perioden wie z.B. die sterreichische Geschichte der Gegenwart oder nach speziellen Themen wie z.B. die Wirtschaftsgeschichte unterteilt, und sie befasst sich nur mit dem Teil der Vergangenheit, der in schriftlicher Form dokumentiert ist. Daher wird sie durch die Archologie ergnzt, die auch Spuren materieller Kultur als Quelle benutzt.