Gelehrtenbriefe

Die Gelehrtenbriefe fhren direkt in die Werkstatt des Wissens. Sie bilden nach den Reisebriefen den zweiten Band der Ausgewhlten Briefe Max Webers. Der Band enthlt ber hundert Briefe und Karten, beruhend auf der Max Weber-Gesamtausgabe. Die ausgewhlten Dokumente zeugen von der reichen Briefkultur des Bildungsbrgertums im ausgehenden 19. Jahrhundert. Max Webers stilsichere Briefsprache kannte alle Schattierungen: Trost, Mitgefhl, Leidenschaft, Belehrung, Streitlust, Rechthaberei. Der Band unterscheidet die drei Felder, Lebensfhrung, Politik und Wissenschaft, auf denen uns der Gelehrte Max Weber begegnet. "Lebensfhrung" umfasst die persnliche Haltung in zentralen Fragen zu Familie, Ehe, Erotik, Kunst, Musik und Religion, "Politik" die stndige, von klein auf erlernte Bereitschaft, sich mit politischen und brisanten Zeitfragen kritisch und teilnehmend auseinander zu setzen, und schlielich das Kerngebiet des Gelehrten, die "Wissenschaft", die Weber mit Unnachgiebigkeit und Strenge als unabhngige Sphre verteidigte. Positionen und Zusammenhnge, die sich sonst nur schwer erschlieen lassen, werden in der lebhaften Auseinandersetzung mit einem Briefpartner oft klarer und direkter formuliert. Die Briefe geben Einblick in Gelehrtenmilieus mit ihrer jeweiligen intellektuellen Ausstrahlung, ihren akademischen Geselligkeitsformen und kulturellen Mustern von Zugehrigkeit und Ausgrenzung. Eingeleitet wird die Auswahl durch einen Essay von Gangolf Hbinger (Frankfurt/Oder). Ein biografisches Personenregister erschliet die Briefe, die gegenber der Max Weber-Gesamtausgabe vereinfacht zum Abdruck gelangen.