Geschlechterpolitik an Hochschulen: Perspektivenwechsel

Wir erinnern uns an die "Frhzeit" der Frauenforschung in der Bundesrepublik: Als ein wichtiges methodisches Instrument zur Gewinnung von wissenschaft licher Erkenntnis galt die Selbstreflexion. Kritisch das eigene
Denken und Han deln im Forschungsprozess zu begleiten ermglicht erst Erkenntnis, deren Wahr nehmung durch gesel1schaftliche Phnomene und die Vergesel1schaftung der Einzelnen nicht verzerrt wird. Davon betroffen, so haben
es zahlreiche Wissen schaftlerinnen und einzelne Wissenschaftler gezeigt, sind auch die Technik-und Naturwissenschaften. Was bedeutet Selbstreflexion im Zusammenhang mit der Frauenfrder praxis? Wir gehen davon aus, dass
Frauenfrderung und ihre Akteurinnen wie die Wissenschaft Teil der Gesel1schaft sind und deren Widersprche (auch unge wol1t) reproduzieren. Auch sie sind dem gesel1schaftlichen Wandel unterwor fen, unterliegen einer
Geschichte. Von daher knnen weder ihre Inhalte noch ihre Praxen unvernderlich sein. Die Ziele, Verfahren und Voraussetzungen zu diskutieren ist die Idee dieses Sammelbandes. Es geht um eine selbstreflexive Bestandsaufnahme
der Frauenfrderung an Hochschulen, die durchaus im Zu sammenhang mit der gesel1schaftlichen Entwicklung und Strukturvernderun gen an den Hochschulen betrachtet wird.