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Urteilen ist wie anderes menschliches Verhalten auch ein sehr, menschli- cher Proze6'; so da6 John Hogarth in seiner bekannten gleichnamigen l Untersuchung am Ende belegen kann, da6 er, ohne Tat und Tater zu kennen, in der Halfte aller Falle exakt voraussagen konne, wie hocn die Freiheitsstrafe ausfalle, n wird, solange er nur wei6, welche kriminologi- schen Ursachen der Richter fiir wichtig halte und welche Strafziele er verfolge, - wahrend er diese Voraussage in Kenntnis von Tat und Tater Dicht mehr wagen wolle. Diese Situation in Kanada mag fUr uns heute in dieser Form nicht mehr zutreffen, doch zeigen auch bei uns alle Untersuchungen zur Strafzumessung, da6 es immer noch besser ist, im Gerichtsbezirk A wegen einer Trunkenheitsfahrt mit Todesfolge verur- teilt zu werden als im benachbarten Gerichtsbezirk B, weil man dort fdr diesselbe Tat anstatt einer Geld-eine GefangDisstrafe erhalten wiirde. Urteilen ist stets das Handeln von Menschen mit all ihren subjektiven Ansichten, Meinungen und Vorstellungen; Urteilen ist Dicht das genau voraussagbare Ergebnis von Automaten oder richterlichen Rollentriigern, die hinter ihrer Richterrobe objektiv und kUbl Iediglich das Gesetz auf den vorliegenden Fall anwenden. Dieses Urteilen wird um so menschli- cher, je mehr der Richter seIber Mensch bIeibt, je weniger er aus seinem Paragraphenturm heraus urteilt, je mehr er Laie, je mehr er SchOffe ist. Gerade dies ist wohl die zentrale Aufgabe des Schoffen, in einem abstrakten, entfremdeten Proze6 mit starrem Ritual; uberbOhtem Richtersitz und schwarzen Roben die menschliche Seite zu vertreten.
- Format: Pocket/Paperback
- ISBN: 9783810000385
- Språk: Engelska
- Antal sidor: 98
- Utgivningsdatum: 1975-01-01
- Förlag: VS Verlag fur Sozialwissenschaften