Gewissen und Kirche

Daniel Schenkel, der heute fast gnzlich in Vergessenheit geraten ist, gehrte Mitte des 19. Jahrhunderts zu den einflussreichsten und streitbarsten protestantischen Theologen und Kirchenpolitikern. Whrend seiner theologischen Laufbahn hat Schenkel sich vom Schler de Wettes, hin zum Pietisten und im Zuge der Auseinandersetzungen um die kirchliche Union in Baden zum Vorkmpfer des liberalen Lagers entwickelt. Dorothea Noordveld-Lorenz untersucht Schenkels Verstndnis des Protestantismus und seine darin implizierte Ekklesiologie. Im Zentrum von Schenkels Protestantismustheorie steht das autonome religise Subjekt in seinem unmittelbaren Gottesverhltnis. Schenkel versteht den Protestantismus deswegen als Religion der Freiheit und erhebt damit den Anspruch, den Protestantismus als das unverzichtbare religise und geistige Fundament einer modernen, freiheitlichen Gesellschaft zu erweisen.