Globalisierung als gesellschaftliche Narration

Studienarbeit aus dem Jahr 2007 im Fachbereich Soziologie - Methodologie und Methoden, Note: 1,0, Ludwig-Maximilians-Universitt Mnchen (Institut fr Soziologie), Veranstaltung: Hauptseminar: Diskurs und sozialer Wandel, 9 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: Auf den ersten Blick erscheint die Globalisierung als natrliche Entwicklung und historisches Fakt der Menschheitsgeschichte. Doch mit etwas Abstand handelt es sich doch nur um eine mgliche Geschichte, die Welt sinnhaft zu erzhlen, von vielen. Globalisierung erscheint aus dieser Perspektive als ein Klischee: Weil wir glauben, dass auf der ganzen Welt alles eins wird und durch diesen Filter Unterschiede nicht mehr wahrnehmen, verhalten wir uns auch so. Das Klischee der Globalisierung hat sich dabei bereits so tief verankert in der Alltagswahrnehmung, dass niemand es mehr ernsthaft hinterfragt. Der Globalisierungs-Diskurs ist somit ein Paradebeispiel dafr, wie ber den sozialen Diskurs die gesellschaftliche Wirklichkeit konstruiert und legitimiert wird. Der Begriff Globalisierung eignet sich dabei hervorragend, um der modernen Geschichte der Menschheit Sinn zu verleihen. Er ist ausreichend vage, um ein nicht fassbares Phnomen zu bleiben und suggeriert dennoch eine positive Zukunftsvision fr die Menschheit: nmlich den lang gehegten Traum von der Einheit in der Vielheit. Die Menschheit erreicht ihren zivilisatorischen Hhepunkt, ihre Bestimmung - und krnt sich selbst.
Betrachtet man das heutige Geschehen in der internationalen Wirtschaftswelt genauer, so lsst sich jedoch feststellen, dass es sich im Wesentlichen wie frher auf drei Regionen beschrnkt, nmlich Europa, Asien und die USA. Auch der Lwenanteil der grten multinationalen Konzerne der Welt kommt immer noch aus diesem Block. Nicht nur dies widerspricht der fr die Globalisierung so zentralen Hypothese von einer zunehmenden Ausbreitung des Kapitals ber alle Grenzen hinweg, die zu immer grerer globaler Angleichung fhrt