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Klassiker aus dem Jahr 2009 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, , Sprache: Deutsch, Abstract: Erstes Kapitel***
In einer der Querstraen, die vom Graben her auf den Josephsplatz und die Augustinerstrae zufhren, stand das in den Prinz-Eugen-Tagen erbaute Stadthaus der Grafen von Petfy mit seinem Doppeldach und seinen zwei vorspringenden Flgeln. Ein altmodisches Hochparterre, dazwischen ein Hof und ein etwas vernachlssigtes, den ganzen Bau nach vornhin abschlieendes Eisengitter. Ging man an einem dunklen Tage hart an diesem Eisengitter vorber und sah durch seine rostigen Stbe hin auf den mit Kies bestreuten Vorhof, so gewann man den Eindruck, da hier alles lngst tot und ausgestorben sei; trat man aber umgekehrt auf das Trottoir der andern Straenseite hinber, so bemerkte man an allerlei kleinen Zeichen und nicht zum wenigsten an einem gedmpften Lichtschimmer, der abends durch die nicht ganz zugezogenen Gardinen fiel, da, wenn nicht der ganze Bau, so doch die zwei vorspringenden Flgel desselben bewohnt sein muten.
Und so war es auch.
Die beiden letzten Petfys, Graf Adam und seine Schwester Judith, eine seit vielen Jahren verwitwete Grfin von Gundolskirchen, bewohnten das Palais in getrennter Wirtschaftsfhrung und benutzten in Gemeinschaftlichkeit nur die dem Corps de logis angehrigen Reprsentationsrume.
Die Gesellschaft, die sich in diesen Rumen zu versammeln pflegte, war, je nachdem der Bruder oder die Schwester invitiert hatte, von sehr verschiedenem Geprge.
Beide Geschwister gefielen sich nmlich in einem ausgesprochenen Protegieren, aber whrend die Protektion des Grafen der Kunst galt, galt die der Grfin der Kirche, weshalb es weder ausbleiben noch berraschen konnte, da sich in denselben Empfangsrumen eine sehr verschiedene Gesellschaftselite: die Wolter und der Kardinal von Schwarzenberg, abwechselnd bewegte. Nur selten, da man eine Vereinigung beider Elemente wagte.[...]
In einer der Querstraen, die vom Graben her auf den Josephsplatz und die Augustinerstrae zufhren, stand das in den Prinz-Eugen-Tagen erbaute Stadthaus der Grafen von Petfy mit seinem Doppeldach und seinen zwei vorspringenden Flgeln. Ein altmodisches Hochparterre, dazwischen ein Hof und ein etwas vernachlssigtes, den ganzen Bau nach vornhin abschlieendes Eisengitter. Ging man an einem dunklen Tage hart an diesem Eisengitter vorber und sah durch seine rostigen Stbe hin auf den mit Kies bestreuten Vorhof, so gewann man den Eindruck, da hier alles lngst tot und ausgestorben sei; trat man aber umgekehrt auf das Trottoir der andern Straenseite hinber, so bemerkte man an allerlei kleinen Zeichen und nicht zum wenigsten an einem gedmpften Lichtschimmer, der abends durch die nicht ganz zugezogenen Gardinen fiel, da, wenn nicht der ganze Bau, so doch die zwei vorspringenden Flgel desselben bewohnt sein muten.
Und so war es auch.
Die beiden letzten Petfys, Graf Adam und seine Schwester Judith, eine seit vielen Jahren verwitwete Grfin von Gundolskirchen, bewohnten das Palais in getrennter Wirtschaftsfhrung und benutzten in Gemeinschaftlichkeit nur die dem Corps de logis angehrigen Reprsentationsrume.
Die Gesellschaft, die sich in diesen Rumen zu versammeln pflegte, war, je nachdem der Bruder oder die Schwester invitiert hatte, von sehr verschiedenem Geprge.
Beide Geschwister gefielen sich nmlich in einem ausgesprochenen Protegieren, aber whrend die Protektion des Grafen der Kunst galt, galt die der Grfin der Kirche, weshalb es weder ausbleiben noch berraschen konnte, da sich in denselben Empfangsrumen eine sehr verschiedene Gesellschaftselite: die Wolter und der Kardinal von Schwarzenberg, abwechselnd bewegte. Nur selten, da man eine Vereinigung beider Elemente wagte.[...]
- Format: Pocket/Paperback
- ISBN: 9783640253593
- Språk: Tyska
- Antal sidor: 176
- Utgivningsdatum: 2009-01-27
- Förlag: Grin Publishing