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"Wer da glaubt, da die Tat gleichmache, der mge sich immerhin eines so einfachen Verfahrens bedienen. Ich fr mein Teil halte es mit der volkstmlichen Weisheit, da, wenn zweie dasselbe tun, es mitnichten dasselbe ist; ja ich gehe weiter und meine, da Eti kettierungen wie etwa ,ein Trunkenbold', ,ein Spieler' oder auch ,ein Wstling' den lebendigen Einzelfall nicht nur nicht zu decken und zu verschlingen, sondern ihn unter Umstnden nicht einmal ernstlich zu berhren imstande sind. Dies ist meine Denkungsart . . . " (Thomas Mann)l Ist es die Atmosphre Lbecks, die dazu fhrt, dass die Shne dieser Stadt einen Hang zum konstruktivistischen Denken an den Tag legen? Thomas Mann lsst Felix Krull in dessen "Bekenntnissen" diesen Satz schreiben, der fast aus der Feder Helge Peters' stammen knnte. Doch whrend Felix Krull auf eine Differenz zwischen Etikettierung und Realitt verweist, ist Helge Peters' Thema die Konstruktion der Realitt. Ihm geht es um den Prozess, in dem Verhaltensweisen, Zustnde oder Situationen als real produziert werden. Der Krullsehe "Trunkenbold" ist nicht ein - mglicherweise verzerrtes - Ab bild der Wirklichkeit, sondern er ist Wirklichkeit, wenn andere ihn dafr halten: "Menschen (handeln) ,Dingen' gegenber auf der Grundlage der Be deutungen, die diese Dinge fr sie besitzen . . . Angenommen wird . . . , dass der Umgang mit den Dingen deren Qualitt erst schaffe" (Peters 1989: 95). Dieser Grundsatz prgt Helge Peters' Arbeiten: Im Blickpunkt stehen Definitionen, Zuschreibungen und Etikettierungen, durch die Devianzen und Deviante konstruiert werden.
- Format: Pocket/Paperback
- ISBN: 9783810038302
- Språk: Tyska
- Antal sidor: 235
- Utgivningsdatum: 2003-05-01
- Förlag: VS Verlag fur Sozialwissenschaften