Grundlagen der Pharmakognosie

"Der mchtige Aufschwung der Naturwissenschaften und der Medizin, welcher besonders seit dem zweiten Jahrzehnt des gegenwrtigen Jahrhunderts berall eingreift, hat die Pharmakognosie von einer ungeheuren Last befreit. In einem, seiner Zeit sehr angesehenen Apothekerbuche, der im Jahre 1641 zuerst in Ulm erschienenen Pharmacopoeia medico-ehymica seu Thesaurus pharmacologicus" von dem Stadtarzte Johann Christian Schrder zu Frankfurt am Main zhlte der Verfasser auch die gebruchlichen Simplicia" auf, darunter ungefhr 30 Minerale und ber 150 dem Tierreiche entnommene Arzneistoffe oder ganze Tiere neben den sehr zahlreichen Wurzeln, Krutern, Blttern u.s.w. Ein solcher berfluss an Heilmitteln, mit denen man sich unmglich genauer bekannt machen konnte, bezeichnet die Medizin und Pharmazie des europischen Mittelalters und den noch heute fortdauernden Zustand der asiatischen Volksmedizin.
Die Aufgabe der heutigen Pharmakognosie besteht zunchst darin, alles das, was Botanik, Zoologie, Pharmazie von den soeben besprochenen Arzneikrpern auszusagen haben, zu sichten, in wissenschaftliche Form zu bringen, ansprechend und bersichtlich darzustellen und nher zu beleuchten. Hierdurch erst gestaltet sich die Pharmakognosie zu einem fr die Pharmazie wie fr die Medizin gleich wichtigen Wissenszweige."

Diese Grundlagen der Pharmakognosie stellen eine Einleitung in das Studium der Rohstoffe des Pflanzenreiches dar und sind ein unvernderter Nachdruck der Originalausgabe von 1885. Illustriert mit ber 180 historischen Abbildungen.