Grundprobleme der Kybernetik

2 Angesichts dieser Sachlage ist die Frage berechtigt, weshalb heute sch.on ber die Grundfragen der Kybernetik geschrieben werden soll. Die Antwort ist einfach.: Das behandelte Gebiet ist von so eminenter Bedeutung, da Versuche einer zusammenfassenden (wenn auch keineswegs erschpfenden) Betrachtung in jeder Entwicklungsphase vollauf gerechtfertigt erscheinen. Es ist nicht sch.wer, den Nachweis fr die Wich.tigkeit des Fragenkom plexes "Kybernetik" zu erbringen: Wir stehen an der Schwelle eines Wis senszweiges, der uns Aufschlu geben kann ber die Funktionen des uerst komplexen Apparates, welcher unsere hchsten Lebensfunktionen - und insbesondere das Denken - ermglicht. Angesichts der groartigen Leistun gen, zu denen dieser Apparat befhigt ist, kann es dem Techniker nich.t gleichgltig sein, wie er organisiert ist. Es kann gar kein Zweifel darber bestehen, da eine vertiefte Kenntnis kybernetischer Zusammenhnge sich befruchtend auf analog gelagerte Gebiete der Technik auswirken mu. Geradezu schicksalhaftes Gewicht erhlt die Auseinandersetzung mit der Kybernetik fr den Psychologen. Sollte eine vollstndige kybernetisch.-tech nische Durchleuchtung aller psychisch.en Vorgnge mglich werden, so she sich. die Psychologie ber weite Strecken in den Rang einer Sekundrwissen sch.aft degradiert, die sich mit dem integralen Zusammenwirken von Einzel funktionen zu befassen htte, deren Kenntnis die eigentliche und vielleich.t einzige Grundlage psychologischen Wissens wre. Die Psychologie verhielte sich. dann zur Kybernetik hnlich. wie etwa die Strmungslehre zur Mecha nik des Massenpunktes.