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11 Eine Subjektivierung des Musikerlebnisses bringt dann die Neuzeit mit sich. Musik er freut nach Descartes, wenn ihre mathematische Struktur fr den Sinn klar erkennbar ist, ohne einfrmig zu sein. Zweck der Musik ist eigentlich die Sinnesfreude, die freilich eine Form mathematischer Erkenntnis (zugleich) ist. Erst mit der Erstehung der Kunstphiloso phie und sthetik, endgltig im 18. Jahrhundert, gert Musik in einen neuen Zusammen hang. Nun wechselt sie aus dem Bereich der artes liberales, also dem der Wissenschaft und ontologischen Rationalitt, in den Kreis der schnen Knste ber und wird damit zu einem primr oder ausschlielich sthetischen Phnomen. Nun wird sie zum Produkt des unbe wut schaffenden Genies. Die bildende Kunst ahmt eher die uere sichtbare Natur und der Menschen nach; die unsichtbare, innere Natur des Menschen, Gemt und Leidenschaften, sind nun Inhalt musikalischen Ausdrucks. Damit gehrt Musik auch nicht mehr den nach ahmenden Knsten an und konstituiert sich als Ausdruckskunst: "Als ihr Gehalt erweisen sich bald nicht mehr die tabellarisch erfaBten bestimmten Affekte, sondern das viel weitere Feld der Empfindungen. Diese werden von der Empfindungstheorie der Leibniz-Schule als ein Kontinuum klarer, aber verworrener Vorstellungen beschrieben (clara et confusa re praesentatio)" (ebd. , S. 250). In der Aufklrung zum Ausdrucksorgan der Subjektivitt geworden, wird Musik in der Romantik ber das Gefhl als Ahnung und Gegenwart des Absoluten interpretiert: Die Seele weitet sich. Diese zwar wirkungsvolle Unbestimmtheit wirft das Problem der Form-Inhalt-Beziehung auf.
- Illustratör: AbbUÜbers Mit Fotos
- Format: Pocket/Paperback
- ISBN: 9783810015433
- Språk: Tyska
- Antal sidor: 570
- Utgivningsdatum: 1997-01-01
- Förlag: VS Verlag fur Sozialwissenschaften