Handwrterbuch Internationale Organisationen

Das vorliegende Handwrterbuch Internationale Organisationen ist entstanden in Reaktion auf die hchst unbefriedigende Literaturlage, insbesondere im deutschsprachigen Raum. Es beansprucht einen wich tigen Beitrag
zur Verbesserung dieses angesichts der wachsenden Bedeutung internationaler Organisationen besonders bedauerlichen Zustands zu leisten, indem es in systematischer Aufbereitung knappe Informationen zu allen politisch wichtigen
internationalen Organisa tionen bereitstellt. Im folgenden wird eine kurze Problemskizze internationaler Organi sationen versucht. Sie zielt v. a. darauf ab, Analysekriterien zu liefern, die eine Strukturierung des
Problemfeldes ermglichen. Die anschlie enden Erluterungen zum Aufbau des Buches sind als Hilfe ftir den Nutzer gedacht. 1. Problemskizze internationaler Organisationen Seit dem 19. Jahrhundert haben die
grenzberschreitenden Aus tauschprozesse aller Art rapide zugenommen und mit dem wachsen den Interdependenzgrad auch zu einem erhhten Organisations- und Regelungsbedarf gefhrt. Internationale Organisationen sind eine
Antwort auf diese Entwicklung, indem gemeinsame Interessen auf vertraglicher Basis mit Hilfe spezieller Institutionen verfolgt werden. Internationale Organisationen bernehmen damit ansatzweise eine Steuerungsfunktion im
internationalen System. Die Bezeichnung inter-national verweist dabei auf die Nationalstaaten als weiterhin dominante Akteure des internationalen Systems. Iriternationale Organisationen sind sowohl als Ausdruck als auch
partiell Ansatz punkt zur berwindung dieser grundlegenden Systemstruktur. Sowohl in der Wissenschaft als auch bei den vielfltigen politischen Akteuren gibt es grundlegende Auffassungsunterschiede darber, welchen
Hauptfunktionen internationale Organisationen dienen sollten; Dabei V ist der Stellenwert des Ziels Aufbrechen und berwinden bestehender Herrschafts- und Systemstrukturen besonders kontrovers. Auch eine przise und
einheitliche Defmition internationaler Organisationen existiert bisher nicht, wobei die beiden sprachlichen Komponenten des Begriffs bereits auf die Abgrenzungsprobleme verweisen.